Das CARITAS Schlupfhaus ist eine Notschlafstelle in Graz für Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren. Die Notschlafstelle bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine einfach zugängliche Soforthilfe an. Diese umfasst ein Bett, Essen, Dusche, Waschmaschine, Telefon, Internet, Aufbewahrungsmöglichkeit und bietet somit die Möglichkeit einer "Verschnaufpause". Neben einer Notschlafstelle für 10-20 Jugendliche, gibt es auch die Möglichkeit stundenweise anwesend zu sein. Das Team des Schlupfhaus ist bemüht, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die allesamt in schwierigen Situationen leben, zum Teil in prekären Wohnverhältnissen, zum Teil wohnungslos sind, im Schlupfhaus eine gute Versorgung anbieten zu können. Dazu gehört neben der Basisversorgung, wie Bett, Wäsche, Krisenintervention, Beratung etc., auch, dass sich das Schlupfhaus als Rückzugsort versteht.
Das Schlupfhaus ist in der Regel zw. 11 Uhr (Sa-Mo 9:00 Uhr) und 18:00 Uhr geschlossen und die Jugendlichen müssen das Schlupfhaus verlassen. In der kalten Jahreszeit stellte das Betreuungsteam jedoch immer häufiger fest, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ohne Wohnmöglichkeit, bzw. ohne Tagesstruktur in den Zeiten in denen das Schlupfhaus geschlossen hat, buchstäblich auf der Straße sitzen. "Wenn wir um 18 Uhr unsere Pforte öffnen, erleben wir oftmals einen Sturm hungriger Wölfe und Wölfinnen, die durchgefroren (weil oft auch zu leicht bekleidet) und ausgehungert bei uns einfallen. Das warme Essen, der gemeinsame Abendtisch und auch das eine oder andere wärmende Kleidungsstück, beruhigen und besänftigen dann die Meute.", erzählte uns Fr. Gabriele Waerder, Leiterin des Grazer Schlupfhaus.
Durch unsere finanzielle Unterstützung konnte über die Wintermonate (Dezember bis April) die tägliche Öffnungszeit an sechs Tagen in der Woche (Di-So) am Vormittag um jeweils eine Stunde verlängert werden (Di-Fr bis 12:00 Uhr, Sa und So bis 10:00 Uhr) und die Jugendlichen und jungen Erwachsenen bekamen vor dem Verlassen des Schlupfhauses noch einen warmen Mittagssnack oder ein Lunchpaket. Da auch die Anzahl der ambulanten Kontakte stark gestiegen ist (2018: ca. 4.400, 2019: ca. 5.200) stiegen auch die Kosten für Lebensmittel und Bekleidungsunterstützung. Auch hier konnten wir mit unserer finanziellen Unterstützung ein wenig Abhilfe schaffen.
Ein gemeinsamer Projektabschluss mit dem Schlupfhaus-Team und der Austausch eines Erfahrungsberichts war wegen dem "Corona-Lockdown" bis dato leider nicht möglich.